Information für Patienten zur Durchführung einer Bronchoskopie

Information für Patienten zur Durchführung einer Bronchoskopie

Aufgrund Ihrer Beschwerden und der vorliegenden Befunde ist bei Ihnen eine Bronchoskopie (Spiegelung der Atemwege) erforderlich. Meistens dient die Bronchoskopie zur weiteren Abklärung (Diagnostik) von Lungen- bzw. Bronchialerkrankungen. Dies kann bedeuten, dass ein möglicher Infektionserreger auf diese Weise näher festgestellt werden soll, aber auch andere unklare Lungenbefunde (gutartige/bösartige Neubildungen) charakterisiert werden sollen, Blutungsquellen oder eingeatmete Fremdkörper gefunden werden sollen. Oft werden vor der Bronchoskopie Röntgenuntersuchungen der Lungen (Röntgen-Thorax, Computertomographie des Thorax) durchgeführt, die gewisse Auffälligkeiten zeigen können. Des Weiteren liegen üblicherweise gewisse Routinelaborwerte (Blutbild, Blutgerinnung) bereits vor.

Durchführung der Untersuchung

Herr Priv.-Doz. Dr. Bäumer führt die Untersuchung ambulant für Sie in der Bronchoskopie-Abeilung des Herzzentrum der Universität Köln durch. Sie sollten sich dazu am Untersuchungstag dort einfinden; Örtlichkeit und Termin teilen wir Ihnen in einem gesonderten Einbestellungblatt natürlich noch genau mit. Informationen zur Anreise finden Sie auf unserer Homepage unter Anfahrt. Sämtliche notwendigen Voruntersuchungen werden einige Tage vor der Bronchoskopie in unserer Praxis am Wiener Platz durchgeführt. Üblicherweise werden Medikamente wie ASS, Aspirin, Godamed, Clopidogrel, Plavix, Iscover, Efient, Brilinta, Brilique, Marcumar, Pradaxa, Xarelto, Eliquis und ähnliche Blutverdünnungsmittel einige Tage vor der Untersuchung abgesetzt. Vor der Untersuchung sollten Sie zumindest vier Stunden nichts mehr gegessen und getrunken haben.
Die Untersuchung wird nach örtlicher (Inhalation von Narkosemedikament) und systemischer (Infusion in die Vene) Gabe von Betäubungs-/ Schmerzmitteln durchgeführt, d.h. Sie befinden sich in einem schlafähnlichen Zustand. Die Untersuchung ist so für Sie schmerzfrei und nicht belastend. Das Bronchoskop (flexibler Schlauch) wird üblicherweise durch Nase oder Mund eingeführt. Die unteren Atemwege (Stimmritze, Luftröhre, Bronchien) werden genauestens visuell beurteilt, ggf. werden mit kleinen Instrumenten (Absaugkatheter, Bürste, Nadel, Zange) Proben für Laboruntersuchungen entnommen.

Mögliche Komplikationen

Die Bronchoskopie ist ein risikoarmes Routineverfahren, vergleichbar mit anderen endoskopischen Verfahren, wie z.B. Magenspiegelung (Gastroskopie). Selten können durch das Einführen des Bronchoskops kleinere Blutungen auftreten. Nach Gewebeentnahmen kommt es regelhaft zu kleineren Blutungen. Daher ist in den ersten 24-48 Stunden nach einer Bronchoskopie (mit und ohne Gewebeentnahme) mit geringen Mengen von Bluthusten zu rechnen. Des Weiteren kann vorübergehend leichtes Fieber, insbesondere nach Durchführung einer sogenannten „Lavage“, in den ersten 12 Stunden nach der Untersuchung auftreten. Nach dem Eingriff können vorübergehend Schluckbeschwerden, Heiserkeit oder Husten auftreten. Bei ca. 1 von 100 bronchoskopischen Gewebeentnahmen aus der Lunge („transbronchiale Biopsie“) gelangt Luft in den Raum zwischen Lungenoberfläche und Rippenfell, d.h. ein „Pneumothorax“ tritt auf. In diesem Fall bemerkt man nach der Untersuchung Luftnot (und ggf. Schmerz), es muss im Einzelfall eine Drainage zur Behandlung angelegt werden. Diese Behandlung würde einen kurzen stationären Aufenthalt nach sich ziehen. Im Extremfall (äußerst selten) könnte durch eine Bronchoskopie ein Atemstillstand ausgelöst werden, der durch Notfallmaßnahmen behandelt werden müsste. Selten treten Allergien oder Unverträglichkeiten gegen die verwendeten (Narkose-)Medikamente auf, selten auch Schwellungen, insbesondere im Bereich der Stimmritze. Sehr selten können durch die Bronchoskopie Infektionen verursacht werden. Beim Einführen durch den Mund können sehr selten Schäden an Zähnen/Gebiß auftreten.

Nach der Untersuchung

Aus organisatorischen Gründen verbleiben Sie nach der Untersuchung für kurze Zeit (eine halbe bis eine Stunde) bei uns in der Klinik zur Überwachung. Essen und Trinken dürfen Sie frühestens eine Stunde nach der Bronchoskopie, wenn Sie das Gefühl im Hals/Rachen (nach Abklingen der Betäubung) vollständig wiedererlangt haben.
Bedenken Sie bitte, dass Sie auf dem Rückweg Ihr Auto nicht selbst steuern können und auch keine längeren Gehstrecken unternehmen sollten. Lassen Sie sich also abholen/begleiten. Wir können auch ein Taxi für die Rückfahrt organisieren. Wir sind dann bei der Kostenerstattung durch die Krankenkasse behilflich. Nach Gewebeentnahmen aus der Lunge können in den folgenden 1-2 Tagen geringe Mengen Blut abgehustet werden, des Weiteren kann vorübergehend Fieber auftreten. Bitte wenden Sie sich mit allen Fragen, wenn Sie selbst unsicher sind, sofort an uns. Die Ergebnisse (von Gewebeproben, mikrobiolog. Labor-Untersuchungen) werden zu einem vereinbarten Termin einige Tage nach der Bronchoskopie in der Praxis am Wiener Platz besprochen.

Mit freundlichen Grüßen Ihre

Priv.-Doz. Dr. Anselm Bäumer
Dr. Fotini Dodos
Dr. Jan Sparwel
Dr. Anne-Kathrin Uschok